Auszug aus der Festschrift „100 Jahre SV Eintracht Kreisfeld e.V.“:

5.3. Dreizehn Jahre Kreisfelder Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte

(Christa Zeddel,  Marco Zeddel, Klaus Foth)

 

Der schnelle Ausverkauf der Festschrift „85 Jahre Sport in Kreisfeld“ (1996), zeigte uns, dass ein großes Interesse an der Orts- und Vereinsgeschichte besteht. Somit kann diese Broschüre als Grundstein und Ausgangspunkt für die 1998 neu gegründete Abteilung „Kreisfelder Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“ angesehen werden. Noch 1996 hatte Bürgermeister Norbert Born erkannt, dass unbedingt an der Chronik für die beiden Ortsteile Hergisdorf und Kreisfeld gearbeitet werden muss, um geschichtliche Daten und Details für die Nachwelt festzuhalten. So trat dieser an Herrn Marco Zeddel heran, mit der Frage, ob selbiger nicht während der Freizeit seines noch abzuleistenden Zivildienstes (ab Dez. 1996 bis Dez 1997) an der Erarbeitung und Erforschung der Ortschronik interessiert sei. In jeder freien Minute und wenn es finanzierbar war, wurde  an der Ortschronik gearbeitet, vorhandenes Material gesichtet, abgeschrieben und ausgewertet.

 

Doch bald musste eingesehen werden, dass wohl für Hergisdorf selbst einiges geschichtliches Material aus einer zu DDR-Zeiten erarbeiteten Ortschronik und dem Dorfbuch von Karl Hempel vorhanden war, aber über Kreisfeld – vermutlich durch die 1952 durchgeführte Eingemeindung –  eigentlich nichts auftauchte. So wurden in der Folgezeit alle uns betreffenden Archive besucht, um zunächst einen groben Überblick über vorhandenes Material zu gewinnen. Großen Dank gebührt hier auch dem Hergisdorfer Brauchtumsforscher Hartmut Kirchner, seiner Mutter Frau Schnepfe, Heinz Schade und Klaus Foth, welche sich frühzeitig und uneigennützig an den Arbeiten beteiligten. Zum allgemeinen Bedauern musste bald festgestellt werden, dass das  umfangreiche Material keinesfalls in Alleinarbeit aufzuarbeiten ist, außerdem waren Dokumente bis Anfang des 20. Jahrhunderts zumeist in altdeutscher Schreibschrift, welcher heute die wenigsten jüngeren Leute mächtig sind. Außerdem sind Dokumente und Akten, die unsere beiden Orte betreffen, in vielen, teils weit entfernten, Archiven verstreut eingelagert. Es war auch klar, dass bestimmt alteingesessene Mitbürger am besten über die erlebte und überlieferte Geschichte in ihrem Ort berichten und ggf. Bild- und Textmaterial liefern oder beibringen konnten. Da man bei dieser Vielzahl an Informationsquellen als Einzelner auf verlorenem Posten steht, hatte Sportkamerad Marco Zeddel die Idee, doch einfach im Ort zu einer Gesprächsrunde zum Thema „Ortschronik“ einzuladen, welches auch in Absprache mit dem Bürgermeister umgesetzt und jeweils getrennt für beide Ortsteile zu verschiedenen Terminen geladen wurde. Einladungen ergingen an: ehem. Lehrer, die aktuellen Pastoren, alle Vorsitzenden der im Ort ansässigen Vereine, geschichtsinteressierte Mitbürger und anderen Leuten, von denen ein entsprechender Zuspruch zu erwarten war.

 

Am 27. August wurde zu einer ersten Kreisfelder Gesprächsrunde geladen. An dieser Runde nahmen teil:

Pfarrer Helmut Baum, Bergbauexperte Dr. Gerhard Knitzschke, Bürgermeister Norbert Born, Schuldirektor i.R. Heinz Preuß, Lehrerin i.R. Waltraud Noske, der Ortsdokumentarist Kurt Bahling, Helmut Wetzstein, Klaus Ehrhardt als Vertreter des Hergisdorfer Schützenvereins, Detlev Löbert als Vertreter der Kliebigtaler Blasmusikanten, Klaus Foth, Vereinspräsident des SV Eintracht Kreisfeld Manfred Zeddel und Marco Zeddel.

 

Grundanliegen der Sache war die Erarbeitung einer Publikation zur Ortsgeschichte für beide Ortsteile. Interesse wurde erst einmal von allen Teilnehmern signalisiert, die Einstellungen waren dagegen unterschiedlich, Pfarrer Baum blockte sofort ab, indem er fälschlicherweise erklärte, Kirchenakten seien grundsätzlich nur Sache der kirchlichen Vertreter. Diese Auffassung korrigierte sein Kollege Hans-Martin Kohlmann, der für das kirchliche Archiv verantwortlich zeichnet, später mit dem Hinweis, Archive werden ja auch deshalb angelegt, um der Nachwelt die Möglichkeiten zur Geschichtsforschung einzuräumen.

Aus diesem ersten Sondierungstreffen entwickelten sich schnell regelmäßige Gesprächsrunden, zunächst nur im kleinen Kreis. Festgelegt wurde der jeweils dritte Mittwoch im Monat. Aus diesem lockeren Kreis kam vor allen Dingen von unserem am 6. Januar 2000 verstorbenen Freund Kurt Bahling immer wieder die Frage, ob diese Runde nicht festere Konturen annehmen sollte. Von der Idee, einen eigenen Verein zu gründen, wurde schon wegen der vielen bürokratischen Hindernisse Abstand genommen. Vom Vereinspräsident Manfred Zeddel kam das Angebot, doch unter das Dach des SV Eintracht Kreisfeld zu kommen. Dieses Angebot wurde angenommen und so kam es am 18. März 1998 zur Gründung der neuen Abteilung, die natürlich auch einen Namen brauchte.

 

Aus drei Vorschlägen von Klaus Foth einigte man sich auf den an sich schon recht langen Namenszug

 

– Kreisfelder Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte –

 

An der Gründungsversammlung nahmen teil:

Kurt Schulze, Klaus Foth, Kurt Bahling, Norbert Born, Günter Weidenhagen, Gerhard Knitzschke, Thomas Stock, Christa Zeddel, Manfred Zeddel, Marco Zeddel (Bild 67).

 

Die Gesprächsrunden wurden kontinuierlich weitergeführt und von Mal zu Mal qualitativ verbessert, indem die ersten Kurzvorträge zu heimatgeschichtlichen Themen gehalten wurden. Dadurch erhöhte sich so nach und nach die Teilnehmerzahl und ein Glücksfall war es sicher, dass Bodo Löbert zu uns fand. Mit ihm erschien bald fast geschlossen die gesamte Ortsgruppe Kreisfeld der Volkssolidarität.

In den ersten Vorträgen beschäftigten wir uns mit einer Bildbesprechung zu historischen Fotos alter Mansfelder Bergbau- und Hüttenbetriebe. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang immer wieder Bilddokumente von Anlagen, von denen heute so gut wie überhaupt nichts mehr zu sehen ist. Weiterhin wurde über die Aufarbeitung der alten Gemeindeversammlungsprotokollbücher der Gemeinde Kreisfeld von Heinz Schade und Klaus Foth berichtet. Die drei Bände, die den Zeitraum zwischen 1885 bis 1927 dokumentieren, befinden sich im Kreisarchiv des Landkreises Mansfelder Land.

Am Sonntag dem 16.November 1998 erfolgte dann ein erster Rundgang durchs Dorf. Hier war das besondere Augenmerk auf die alten Brunnen und Dorfpumpen gerichtet. Solche Wasserversorgungsanlagen befanden sich auf der Trift, in der Blankenheimer Straße, in der Borngasse, auf dem Kirchplatz, dem Schulhof und zwei befinden sich noch im Mühlweg (Bild 68). In Augenschein nahmen wir auch den alten Berg- und Hüttenmannsweg, den die Kreisfelder Berg- und Hüttenleute damals gingen. Es war die kürzeste Verbindung zwischen Dorf und Holzberg, von da weiter zur Kochhütte und zu den Helbraer Schächten. Er führte durch die Borngasse, hinter dem Grundstück von Heinz Schade über die Böse Sieben und durch das heute mit einem Zaun versehene schmale Gässchen zwischen Mühlweg 20 und 21 über die Halde von Lichtloch 69 des Froschmühlenstollens, (Teufbeginn war der 10. Mai 1798) den Holzberg hinauf.

 

Als ein erster Höhepunkt unserer Arbeit kann die Weihe der Gedenktafel für die zu Tode gekommenen Kreisfelder Soldaten im II. Weltkrieg am 24. Januar 1999 gewertet werden. Am 3. April erfolgte dann eine Wanderung unter der Führung von Förster Bernhard Schidda durch den Annaröder und Ahlsdorfer Forst, Kaisereiche, eine als Naturdenkmal gekennzeichnete Traubeneiche an der Kreuzung alte Blankenheimer Straße-Wildbahn oder Hergisdorfer Straße, Wüste Kirche, sie ist die ehemalige Kirche des Dorfes Schaubesfelde im Breiten Fleck, welches im Jahre 1367 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Seine Flur umfasste einst 120 Morgen, gehörte zum Amt Sangerhausen und wurde bereits im Jahre 1484 als wüst gemeldet. Weiter ging es über das im Jahre 1209 erstmals erwähnte Dippelsdorf, ein ebenfalls seit 1484 als wüst bezeichneter Sittichenbacher Klosterhof und den Ahlsdorfer Fischteich zurück zum Ausgangspunkt. Zum Fischteich muss noch bemerkt werden, dass im Jahre 1895 der Hegemeister Sonneberger aus Siebigerode hier zwei Teiche anlegte und mit Fischen besetzte. Den Ausschank errichtete der Gastwirt Nürnberger im Jahre 1909, dem dann 1988 die Waldgaststätte folgte.

 

Unsere erste Exkursion führte uns in die erzgebirgische Bergstadt Johanngeorgenstadt. Geografisch liegt die Stadt, die im Jahre 1654 von böhmischen Exulanten, das waren durch die Gegenreformation vertriebene evangelische Einwohner der Stadt Platten (heute Horni Blatna), gegründet wurde, am westlichen Talhang des Schwarzwassers. Hier besuchten wir das Schaubergwerk der Fundgrube „Frisch Glück“ oder „Glöckl“. Diese Grube stammt aus der ersten Zeit des Johanngeorgenstädter Bergbaus und war von 1671 bis 1837 in Betrieb. Hier baute man im Jahre 1696 das erste Kunstgezeug des Reviers mit einem 8,5 Meter hohen Wasserrad ein. Am Nachmittag besichtigten wir den in den Jahren 1992/93 als Rekonstruktion auf dem Tagschacht der Fundgruben „Hoh Neu Jahr und Unverhofft Glück“ originalgetreu wieder aufgebauten und funktionstüchtigen Pferdegöpel, der von 1798 bis 1917 auf der etwa 150 Meter nordöstlich von hier gelegenen Grube „Neu Leipziger Glück“ in Betrieb war. Dieser Göpel war der damit letzte des erzgebirgischen Bergbaus und wurde im Jahre 1921 vom damaligen Landesverein Sächsischer Heimatschutz mit erheblichem Aufwand als technisches Denkmal instandgesetzt, im Jahre 1948 allerdings dann unüberlegt im Zuge des Wismut-Bergbaus abgebrochen. (Bild 69)

 

In unseren immer besser besuchten Veranstaltungen wurden Vorträge unterschiedlichster Art abgehalten. Themen waren der Altbergbau in und um Kreisfeld, und der Kreisfelder Kriegerverein von Dr. Gerhard Knitzschke. Heinz Schade sprach wiederholt über seine Forschungsergebnisse aus seiner Arbeit an den Gemeindeprotokollbüchern der Zeit von 1885 bis 1915. Marco Zeddel sprach über die Elektrische Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier. Lockere Themen wie Mansfelder Mundart, eine Buchlesung bzw. -besprechung des Buches „Die vom Dorfe“, welches das Leben in Creisfeld Ende des 19. Jahrhunderts beschreibt, von Heinz Tauer, der eigentlich Heinrich Zscheyge hieß und dergleichen kamen auch nicht zu kurz. Unsere Dezember-Veranstaltungen werden nun fast schon traditionell von Bodo Löbert gestaltet. Als Amateurfilmer und Dokumentarist zeigt er seit Bestehen der Gruppe interessante Jahresrückblicke auf.

 

Im späten Frühjahr 1999 wurde eine Besichtigung der damals noch offenen Schachtröhre von Martinsschacht II durchgeführt (Bild 70). Interessante Erläuterungen gab Dr. Knitzschke. Anfang September konnten alle Teilnehmer bei einer kleinen Wanderung rund ums Katharinenholz einen herrlichen Altweibersommertag voll genießen. Von der Holzecke aus, einem alten Treffpunkt der Bergleute, die von hier aus gemeinsam zum Wolf- oder Clodildeschacht zur Arbeit gingen, hat man einen weiten Blick über die Hochfläche des Mansfelder Bergreviers. Weiter ging es den Kreisfelder Weg hinunter in Richtung Münze, eine Ableitung von Pfefferminzkrautbach, und dann am Bach entlang auf die alte Gewerkschaftliche Chaussee zu. Hier befand sich einst die Ortschaft Roßdorf, nach Cyriakus Spangenberg „am Helbraischen Wege an der Wasserschluft, da man von Hergisdorf direkt nach Eisleben geht, gelegen“ in die im Jahre 1234 das von Elisabeth von Schwarzburg noch vor dem Tode ihres Mannes, Graf Burchard II von Mansfeld, im Jahre 1229 gegründete Kloster von Schloss Mansfeld nach hier verlegt wurde.

Bis zum Jahre 1258 war der Ort Heimstätte des Zisterzienserinnenklosters Helfta, ehe es wegen Wassermangels von dort nach der Helftaischen Hellebreite verlegt wurde.

Im Spätherbst ging es dann nach Klosterode. Der Weg führte durch den Goldgrund, übers Rödchen bis zum Wäldchen. Hier wurde die B 80 überquert und über den Eulenkopf ging es auf der alten Stolberger oder Poststraße, einst auch Franzosenweg genannt, in Richtung des Blankenheimer Ortsteils und dem Ziel der Wanderung, Klosterode.

 

Auf der Grenze zwischen Mansfeld und Sachsen lag die im Zehntregister des Klosters Hersfeld um 899 erwähnte und später wüst gewordene Stätte Hildiburgorode An dieser Stelle entstand hier ein Kloster, das den Namen der Wüstung annahm und später einfach „Rode“ genannt wurde.

Hier waren Mönche des Prämonstratenser-Ordens aus dem Kloster Berge bei Magdeburg am Werke, die weniger Wert auf die Bewirtschaftung und Urbarmachung wüsten Landes als auf die Ausbreitung des Christentums im Wendenland legten. Im Vergleiche zu Sittichenbach zum Beispiel, hatte das Kloster Rode nur eine untergeordnete Bedeutung, Rode gehörte im Jahre 1295 sogar zu den ärmsten Klöstern des Ordens und umfasste im Jahre 1535 nur noch acht Klosterinsassen, die besonders die Predigt und die Seelsorge pflegten und vielfach auf den umliegenden Dörfern als Pfarrer tätig waren. Durch die Säkularisierung kam es an die Grafen von Mansfeld. Von da an wechselte es häufig den Besitzer. Gegenüber dem Schloss befindet sich das „Lange Haus“, eine langgestreckte Landarbeiter Kate, die zeitweise mit bis zu 59 Personen belegt war. Als Wasserversorgungseinrichtung diente bis zum Jahre 1963 eine Pumpe gegenüber dem Haus.

 

Am 21. Mai 2000 führte uns unsere Frühjahrswanderung um die Hüneburg (Bild 71). Dafür konnte Klaus Foth den bekanntesten und kompetentesten Eisleber Naturschützer der Gegenwart, Lothar Lauterbach (Jahrgang 1929) gewinnen, mit dem er gemeinsam die Führung der Wanderung übernahm. Lothar Lauterbach verband eine jahrzehntelange Freundschaft mit dem legendären Ornithologen und Haldengärtner Karl Hebener (1891-1985), nach dem der Hauptwanderweg Hüneburg-Ottoschächter Halden-Wolferode im Jahre 1991 benannt wurde. Karl Hebener hat zwischen 1933 und 1937 genau 2203 Vögel beringt, sein Hauptverdienst ist und bleibt aber die äußerst sensible Bepflanzung der Ottoschächter Halden im Jahre 1937. Die Ottoschächte waren benannt nach dem berühmten Mansfelder Bergbeamten Otto Erdmenger (1824-1884), der als einer der ersten die Ursache der übermäßig starken  Wasserzuflüsse in den Bauen seit Mitte der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts vermutete. Nicht, wie damals allgemein angenommen, Sickerwasser des Froschmühlenstollens waren die Ursache, sondern der auslaufende Salzige See. Über das längste Bockhaldenareal im Mansfelder Bergrevier mit einer Gesamtlänge von etwa 960 Metern, die Ottoschächter Halden, führte der Weg dann steil abwärts am Haldenfuß entlang in Richtung Wolferode, hin zum Hahnestieg, einem der schönsten Aussichtspunkte dieser Umgebung. Hier rastete der letzte große Spaziergänger des Mansfelder Landes, Professor Erich Neuß, bei seiner „Wanderung durch die Grafschaft Mansfeld“ zu Beginn der fünfziger Jahre. Seine Eindrücke hat er mit folgendem Satz, der sich förmlich in unsere Landschaft eingebrannt haben muss, beschrieben:

„Einzigartig und unvergesslich ist der Blick von der Hüneburg auf die Mansfelder Bergbaulandschaft, die sich „die Grunddörfer“ nennt. Die erstaunlichste Fülle Denkmäler technischer Kultur umfasst unser Auge hier, von der Verlassen liegenden Schieferhalde am Ausgehenden des Flözes bis zu den Resten der Karl-Liebknecht-Hütte zwischen Wimmelburg und Eisleben, und dies alles eingebettet in die prächtigste, bewegteste und farbenreichste Landschaft, die sich im mitteldeutschen Raume denken lässt.“ Ein größeres Kompliment hat unseren Grunddörfern keiner gemacht. Am imposanten Naturdenkmal Hünekessel vorbei ging es dann zum höchsten Punkt über den Kuckucksbaum zurück zum Ausgangspunkt vor der Stadt.

 

Am 22. Juli führte Joachim Hermann, der Retter des Klosters Helfta, die Gruppe durch die in den letzten Jahren wiederentstandene Helftaer Klosteranlage. Die Zisterzienserinnen-Abtei St. Maria ist ein Kloster mit bemerkenswerten Ausmaßen, wenn man bedenkt dass es ja gerade mal 84 Jahre lang, von 1258 bis 1342, belegt war. Berühmt war es aber vor allen Dingen wegen seiner bedeutenden Nonnen wie Mechthild von Magdeburg (1208-1282), Mechthild von Hackeborn (1241-1299) und die heilige Gertrud die Große von Helfta (1256-1302), die hier wirkten.

Im Sommer wurde zu einer Fahrt mit der altehrwürdigen Bergwerksbahn von Klostermansfeld zum Eduard Schacht nach Burgörner-Altdorf geladen. Im Mansfeld-Museum fand das jährliche Dampfkraftspektakel statt, was es auch im wahrsten Sinne des Wortes ist.

Am Sonntag dem 24. September 2000 begab sich eine recht große Gruppe ins schöne Kliebigstal zur Herbstwanderung. Durch den hellen Tunnel ging es ins reichlich verwilderte Kliebigstaler Forstrevier. Anna und Oswald Lehnert würden sich sicher im Grabe umdrehen, wenn sie ihr Kleinod wieder sehen würden, dass sie so mühselig Ende der zwanziger bis Anfang der dreißiger Jahre aufgebaut hatten, einen Ausschank einrichteten, und dann doch nur an den Sonntagen Bier verkaufen durften. Tapfer und unnachgiebig schlug sich Anna Lehnert vier Jahre lang von 1933 bis 1937 mit bürokratischen, verstaubten und scheinbar weltfremden Behörden herum, flehte, kämpfte, bettelte und drohte, um dann am Ende des ungleichen Kampfes am 30.11.1937 ein Schreiben in den Händen zu halten, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass sie immerhin „mit Zustimmung des Herrn Reichsführers der SS und Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium die Ausnahmegenehmigung zur Erteilung der Genehmigung zum Ausschank von alkoholfreien Getränken in der Zeit vom 01.04. bis 01.10. jedes Jahres“ ab 1. April 1938 berechtigt sei.

Weiter ging es an der kaum noch sichtbaren Groschenwiese vorbei, über Rusches Weiden, Kranichsborn, Rehtrappe hinauf zum Hergisdorfer Pfingstfleck, das immer mal wieder fälschlicherweise als „Försterspitze“ bezeichnet wird. Die Försterspitze befindet sich am alten Hergisdorfer Festplatz, etwa 800 Meter westlich von hier. Nach kurzer Rast ging es dann heimwärts über den Doktorweg und die Bahnhofstraße.

Eine weitere Herbstexkursion wurde bei unfreundlichsten Witterungsverhältnissen ins Schlenzetal unternommen. In Friedeburgerhütte wurden die im Jahre 1848 eingerichteten, nun aber wieder langsam in sich zusammenfallenden Kornflaschen besichtigt, ein einzigartiges Denkmal unserer Montan- und Sozialgeschichte, und kurz vor dem benachbarten Friedeburg an der Neumühle das Mundloch des Schlüsselstollens, des längsten bergbaulichen Entwässerungsstollens Europas. Bereits im Jahre 1751 wurde er hier als „Friedeburger neuer Haupt- und Erbstollen“ angesetzt und zwischendurch wieder aufgegeben. Ab dem Jahre 1809 wurde er als „Tiefer Mansfelder Schlüsselstollen weitergefahren. Da man vom Eisleber Berg aus entgegen fuhr, erfolgte der Durchschlag zwischen Leimbach und Klostermansfeld am 29. Mai 1879.

Im April 1899 baute die Halle-Hettstedter Eisenbahngesellschaft eine 9,3 km lange Stichbahn von Gerbstedt nach Friedeburg, um den einstigen Gräflichen Burgbezirksort Friedeburg mit dem Rest der Welt zu verbinden. Nach fast auf den Tag genau 61 Jahren wurde der Personenverkehr am 29. September 1961 eingestellt. Das Gleisnetz baute man zunächst nicht zurück, da dieser Abschnitt im sogenannten Verteidigungsfall als militärische Umgehungsbahn genutzt werden sollte (über eine anzulegende Pontonbrücke weiter nach Könnern). Elf Jahre brauchten die Militärs, um den Unsinn dieses strategischen Meisterstückes zu erkennen und im Mai 1974 begann man dann mit der Demontage der Gleise.

Ein erster Höhepunkt des Jahres 2001 war unsere Veranstaltung im Februar. Hier sprach die Historikerin Frau Dr. Marion Ebruy über die Geschichte des Mansfelder Grafenhauses und deren unselige Teilungen bis hin zur bevorstehenden neunten Teilung, die aber dann die offizielle Bezeichnung „Gebietsreform“ tragen wird.

 

Anläßlich des 90jährigen Bestehens des SV Eintracht Kreisfeld e.V. wurde die erste – jetzt schon traditionelle – Wanderung zum Tag der offenen Tür der GGA Hergisdorf e.V. zur Kopfstation an der Holzecke auf dem Friedrichsberg durchgeführt (Bilder 72 und 73).

 

Im Laufe des Jahres 2002 hatte unsere Abteilung enorm an Mitgliedern zugelegt. Beitrags zahlende Mitglieder in unserer Abteilung waren:  Elli Anskat, Günther Anskat, Gertrud Becker, Kurt Bahling, Klaus Benter, Volker Berlin, Irmgard Berlin, Gertraut Born, Jürgen Bradtke, Monika Bradtke, Günter Dübner, Irma Filip, Klaus Foth, Hildburg Fulde, Bodo Löbert, Edith Löbert, Hilde Meyer, Anni Montag, Helene Machatschek, Waltraud Noske, Ilse Saft, Kurt Schulze, Gertrud Standhardt, Kurt Steinbrück, Lilli Terlinden, Jürgen Ulrich, Günter Weidenhagen, Helga Wetzstein, Helmut Wetzstein, Helmut Wicht und Ursula  Zeddel. Einige Wanderfreunde entrichten ihre Beiträge in anderen Abteilungen unseres Vereines, wie Fußball, Kegeln, Gymnastik oder Popgymnastik. Diese Sportfreunde nehmen regelmäßig an den Veranstaltungen teil. Augenblicklich sind dies: Manfred Zeddel, Marco Zeddel, Christa Zeddel, Heinz Schade, Dr. Gerhard Knitzschke.  

 

5.3.1. Exkursionen

 

Im Zeitraum von 2002 bis 2011 erfolgten viele Exkursionen in das Mansfelder Land, seine nähere Umgebung, in verschiedene deutsche Landschaften und Städte,  sowie nach Polen und  Frankreich. Die wichtigsten Reiseziele sind in nachstehender Tabelle zusammengefasst.

 

Wichtige Wander- und Reiseziele der Abteilung „ Kreisfelder Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“ von 2002 bis 2011.

 

  Datum

                                     Wander- und Reiseziele      

09. 06. 2002  

F Saaleschifffahrt Wettin – Halle – Wettin

F Besichtigung von Burg (Schloss) Wettin

18. 08. 2002

F Bergbaumuseum Röhrigschacht in Wettelrode 

30. 03. 2003

F Modelleisenbahnbesichtigung Wiehe in Thüringen

F Klosterruine Memleben und Vinothek in Thüringen

28. 09. 2003

F Burgruine Arnstein

20. 03. 2005

F Himmelsscheibe von Nebra

24. 04. 2005

F Fundort der Himmelsscheibe: Kleinwangen/ Nebra

29. 05. 2005

F Mühlenwanderung, Alte Poststraße (Oberrissdorf – Eisleben) 

19. 06. 2005

F Festung Spandau/ Berlin und  Fort Hahneberg

31. 07. 2005

F Questenberg, Periodischer See, Grillenberg

28. 07. 2006

F Festungslinie Oder-Warte-Bogen (Ostwall) 

09. 06. 2007

F Nationalpark Hainich mit Baumkronenpfad

01.05. 2008 –

04.05. 2008

FSüdpfalz – „Toskana Deutschlands“ 

F Bad Bergzabern, Westwallmuseum, Deutsche Weinstraße

F Burgruine Drachenfels

F Stadt und Zitadelle Bitche in Frankreich

F Lembach,  Burg Fleckenstein im Elsass

F Festung Schoenenbourg – Maginot – Linie im Elsass

F Reichsburg Trifels – Besichtigung der Reichsinsignien, Krone, Reichsapfel  und    

     Schwert

F Festungswerk Gerstfeldhöhe in Niedersimten

F Burg Berwartstein

 13. 07. 2008

F Teufelsmauer bei Blankenburg

 25. 04. 2009

F Johanngeorgenstadt, Bergbau und Pferdegöpel im Erzgebirge

 25. 07. 2009 –          

 26. 07. 2009

F Thüringer Wald – Eisenach, Wartburg, Hohe Sonne, Drachenschlucht,

F Burschenschaftsdenkmal, Neue Hütte in Schmalkalden

 20. 02. 2010

F Staßfurt, Rundfunk und Fernsehmuseum, Stadt- und Bergbaumuseum

 29. 05. 2010 

F Lengenfeld unterm Stein im Eichsfeld, Fahrt mit Draisinen auf der  alten   

     Kanonenbahn, Kanonenbahnmuseum  

 27.11. 2010

F Burg Falkenstein

 28.01. 2011

F Merseburger und Naumburger Dom

 06.02. 2011

F Glühweinwanderung in Wettelrode

 16.04. 2011

F Erfurt Citadelle Petersberg und Krämerbrücke

 

Über alle in der vorstehenden Tabelle aufgeführten Exkursionen liegen umfassende Informationen in einer Dokumentation  der Abteilung „Kreisfelder Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“ vor. Eine  detaillierte Darlegung  zu Inhalt, Verlauf, Wissenswertes, historische Besonderheiten u.a.m. der Exkursionen  würde den Rahmen der Festschrift „100 Jahre Sport in Kreisfeld“ sprengen. Interessenten können jederzeit das diesbezüglich zusammengestellte Material bei der Abteilung „Kreisfelder Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“ einsehen und sich dabei eventuell auch für eine intensive Mitarbeit in dieser Abteilung unseres Sportvereins begeistern und entscheiden.

 

5.3.2. Feierlichkeiten  zu „820 Jahre Kreisfeld“ im Jahre 2004

 

Kreisfeld wurde erstmals 1184 urkundlich als  Crebezinfeld erwähnt. „820 Jahre Kreisfeld“ zu feiern war eine Idee der Familie Zeddel. Es wurde beschlossen eine Festwoche „820 Jahre Kreisfeld“ vom 01.08. Bis 08.08.2004 durchzuführen.

Unter der Federführung der Abteilung „Freundeskreis  Wandern und Ortsgeschichte“ im SV Eintracht  Kreisfeld begannen noch 2003  die ersten Vorschläge und Ideen zugreifen. Zum Glück  konnten wir alle Vereine des Ortes für dieses Vorhaben begeistern. So wurde die erste konstruktive Gesprächsrunde am 18.01.2004 in der Gaststätte „Katharinenholz“ durchgeführt. Es gründete sich eine Arbeitsgemeinschaft „820 Jahre Kreisfeld“. Teilnehmender Personenkreis:

Manfred  Zeddel            –           Vereinspräsident                                                                                                          

Detlef Schade                 –                      Schatzmeister                                                                          

Thomas Stock               –           Amtmann Pfingstgesellschaft  Kreisfeld                                            

Marco Zeddel                –           Wandern und Ortsgeschichte

Norbert Born                 –          Bürgermeister 

Wolfgang Schirmer       –          SV Eintracht  Kreisfeld e.V.

Andreas Hajduk            –                       Kliebigtaler Musikanten

Ronny Seitz                                –           Freiwillige Feuerwehr   

Rudi Wanitschek          –                       Kultur 

Parallel dazu arbeitete die Arbeitsgemeinschaft „Geschichte in Kreisfeld“. Diese Gruppe  sollte vor allem die Zuarbeit  zur Publikation „820 Jahre Kreisfeld“  voran bringen. Benötigt wurden aktuelle und historische  Ortsansichten, Ansichtskarten, Fotos, Zeichnungen usw. Eingeladen dazu waren:

Manfred  Zeddel , Heinz  Schade, Monika  Bradtke, Marco  Zeddel,  Dr. Gerhard  Knitzschke, Norbert  Born, Sven  Hanson, Bodo   Löbert, Waltraut Noske, Heinz  Preuß und Andreas Hajduk.     

In Abständen von drei Wochen trafen sich die Arbeitsgemeinschaften vom 18.01.04 bis zum 18.07.04, der letzten der Gesprächsrunden, regelmäßig, um Ablaufplan und Finanzierung  der Festwoche zu erarbeiten. Unter Zuarbeit aller Beteiligten wurde ein abwechslungsreicher Veranstaltungsablauf festgelegt.

Bild 74: Ein Höhepunkt war am 01. August 2004 die Einweihung des Grubenwagens und der Gedenktafel am Martinsschacht. Viele Schaulustige, der Berg- und Hüttenverein, der Verein der Bergschüler, beide in ihren Ehrenkleidern, der Schützenverein, das Mansfelder Landwehr-Pionier-Bataillon, die Pfingstgesellschaften aus Kreisfeld und Hergisdorf und Kliebigtaler Musikanten hatten sich um 15.00 Uhr am Martinsschacht eingefunden. Die Kliebigtaler eröffneten den Festakt. Danach erfolgte die Begrüßung durch den Bürgermeister Norbert Born. Zur Geschichte der Martinsschächte hatte sich Dr. Gerhard Knitzschke bereit erklärt, einige Worte zu sagen. Nachdem der Schall der Salutschüsse verhallt war, erfolgte der Höhepunkt; Grubenwagen und Gedenktafel wurden enthüllt. Noch einmal wurden die Kanonen zum Ehrensalut gezündet. Der Steigermarsch  beendete die Zeremonie und die Aufstellung zum Festumzug begann. Folgende Marschordnung war vorgesehen: Bürgermeister und Gemeinderat, die Kliebigtaler Musikanten für die musikalische Umrahmung, der Berg- und Hüttenverein,  der Verein der Bergschüler, Schützenverein,  die SV. Germania, die SV. Eintracht Kreisfeld,  die Kreisfelder Pfingstgesellschafft, die Hergisdorfer Pfingstgesellschafft, die KiTa und die Freiwillige Feuerwehr sowie  Einwohner der Gemeinde.

 

Um 16.00 Uhr fand die Festsitzung im Katharinenholz statt. Norbert Born, Bürgermeister des Ortes begrüßte alle Teilnehmer und Gäste der Veranstaltung „820 Jahre Kreisfeld“. Da Herr Preuß als Festredner krankheitsbedingt ausfiel, wurde die Festrede von Klaus Foth, einem in Kreisfeld geborenen und immer noch heimatverbundenen Kreisfelder gehalten. So hielt er Rückschau  von den Anfängen 1184 bis hinein in unsere Zeit, nachzulesen in der Jubiläumsausgabe 820 Jahre Kreisfeld „Kleine Ortsgeschichte in Wort und Bild“, gestaltet vom Maler Hans Mahr.

Der Festrede folgten die Gratulanten, wie der Landrat Hans Peter Sommer, die Bürgermeister der Gemeinden Ahlsdorf, Benndorf, und Wimmelburg. Auch der Leiter der Verwaltungsgemeinschaft H.-J. Zinke gratulierte zu diesem Jubiläum. Mit musikalischen Klängen der Live Band „Multiplay“ endete der erste Tag der Festwoche.     

 

Die folgenden Veranstaltungen verliefen wie im Festprogramm vorgesehen. Sehr gut besucht war die Feierstunde in der Kirche „St. Wigbert“ die durch den gemischten Chor Ahlsdorf und Orgelmusik ein besonderes Flair erhielt. Anschließend wurde im Bürgerhaus aus dem Fundus von Kurt Bahling, leider schon verstorben, ein Dia-Vortrag über Ereignisse in Kreisfeld gezeigt. Umrahmt wurde das Ganze von Uwe Bangert, dem Enkel von K. Bahling mit seiner Trompete. Passend zum Dia spielte er ein Lied. So erfüllte eine feierliche Atmosphäre den Raum.

Auch der Mittwoch, der 04. 08. 2004 hatte etwas Besonderes zu bieten.

Bild 75: Fallschirmspringer des „Fallschirmshop Dresden“ kommen zielgerichtet vom Himmel auf den Sportplatz an der Halde. Mit einem Tandemsprung brachte Sportfreund Carsten Herker den Fußball vom Himmel aufs Feld und das Blitzturnier konnte beginnen (siehe Festprogramm).In den Spielpausen zeigte die Abteilung „ US Kampfkunst und Selbstverteidigung“ ihr Können. Bei musikalischer Umrahmung mit Rudi Wanitschek verging die Zeit sehr schnell. Um 22.00 Uhr dann das von hunderten Zuschauern erwartete Feuerwerk „Halde in Flammen“. Mit der dazugehörigen Musik wurde dies ein einmaliges Erlebnis, und so mancher Besucher bekam eine Gänsehaut vor Rührung. Alle waren sich einig. Für die finanziellen Mittel, die wir zur Verfügung hatten, war es ein gelungenes Feuerwerk. Es begann mit einer 820 und endete mit einem Feuerregen.

Nach dreißig Jahren konnten wir am Freitagabend den Landfilm im Katharinenholz begrüßen. Einen der neusten Katastrophenfilme „The day after tomorrow“ aus den USA wurde gezeigt. Eine Bereicherung für unsere Festwoche war, dass wir das kleine „Blasmusikfest“ nach Kreisfeld holen konnten. Unter der Leitung des Blasmusikvereins Helbra spielten verschiedene Blasorchester auf. Höhepunkt war, das gemeinsame Spielen des Steigermarsches.

Den Abschluss der Festwoche, der am Sonntag, den 08.08.2004 war, bildete eine ortshistorische Wanderung durch Kreisfeld, geführt von Marco Zeddel, Mitglied der Abteilung „Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“. Der genaue Verlauf der Wanderung ist nachzulesen in: „Kreisfelder Blätter“, Ausgabe Nr. 6-Ortshistorische Wanderung durch Kreisfeld anlässlich 820 Jahre.

Der Abschluss unserer Wanderung war das Eintreffen der Wandergruppe am „Stolz“ der Kreisfelder, der Kopfstation der Großgemeinschaftsantennenanlage (GGA) Hergisdorf e.V. Hier fand der schon traditionelle Tag der offenen Tür der GGA statt. Es konnte sich jeder informieren, welche Technik er unbemerkt nutzt, wenn er zuhause in die Flimmerkiste schaut. Wer sich jung  genug oder mutig fühlte, konnte an diesem Tag den Turm mit seiner Aussichtsplattform besteigen und den herrlichen weiten Blick ins Mansfelder Land genießen. Wohin man blickte, bergbauliche Zeugen, verkehrstechnische Einrichtungen und Besiedlungsspuren aus vielen Jahrhunderten. Auch an der sich erholten Flora und Fauna unserer Heimat konnten sich die Besucher erfreuen. Über mangelnde Besucherzahlen konnten wir an allen Tagen nicht klagen. Eine schöne Festwoche ging zu Ende, mit vielen Ereignissen und Höhepunkten. Ein herzliches Danke allen Organisatoren und Helfern.

5.3.3. Herausgabe eines Wanderpasses

 

Das Jahr 2005 sollte einige Überraschungen für uns Wanderfreunde bereithalten. Der Schriftführer unserer Abteilung, Marco Zeddel, hatte sich Gedanken darüber gemacht, wie schon durchgeführte Wanderungen für die Nachwelt festgehalten werden können, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Die Lösung, der Wanderpass . In ihm werden bestimmte Teilziele festgehalten und die jeweilige Strecke mit den gewanderten Kilometern versehen. Eine prima Idee, wie sich später herausstellen sollte. Alle Mitglieder der Abteilung waren mit dieser Maßnahme einverstanden und auch die Vorsitzende, Monika Bradtke gab ihr ok. Also erhielt jeder Wanderfreund für einen Unkostenbeitrag von 3,00 Euro den Wanderpass (Bild 76). Auch bei privaten Unternehmungen kann dieser genutzt werden. Für einen vollen Wanderpass, indem die km und die eroberten Stempel der verschiedenen Stationen eingetragen sind, gibt es eine Belohnung, eine Urkunde und die goldene Wandernadel. Das war die nächste Veränderung, die das Jahr 2005 für uns bereitgehalten hatte.

 

 

5.3.4. Mit „Gut Weg!“ Wanderung ins Kliebigtal

 

Eine Wanderung ohne jegliche Fahrstrecken führte uns im April 2008 durch das Kliebigtal (Bild 77). Am 20. April trafen sich die Wanderfreunde: V. Berlin, I. Berlin, H. Wetzstein, G. Becker, G. Standhardt, Th. Seidel, R. Seidel, P. Seidel, B. Rosenbaum, L. Weißenborn, T. Ziegert, W. Ziegert, E.-M. Niempsch, Ch. Zeddel, M. Zeddel, Ma. Zeddel, J. Bradtke, M. Bradtke und Enkelin, G. Beilecke, K.H. Beilecke und I. Beilecke am Teichplatz. Geplant war ein Picknick unterwegs, der Ort, die Groschenwiese, früher Pfingsttanzplatz der Kreisfelder Pfingstburschen. Speisen und Getränke wurden von Bernd Dockhorn und Dieter Rosenbaum schon ans Ziel gefahren, so dass wir ohne Gepäck wanderten. Durch den Bahntunnel, vorbei an Lehnhards Teich, der bis in die 50iger Jahre als Bad genutzt wurde, kamen wir am Ziel, der Groschenwiese an. Die Biertischgarnituren waren zu unserem Erstaunen schon aufgestellt. Jeder suchte einen Platz und das Picknick nahm seinen Lauf. Alles war sehr schmackhaft und reichlich.

 

Da brauchten wir eine Schluckimpfung zur Förderung der Verdauung. Dabei kam Manfred Zeddel die Idee, ein Erkennungsruf für die Wanderfreunde muss her. Die Bergleute haben ihr „Glück auf“, die Müller ihr „Glück zu“, die Pfingstburschen ihr „Gut Wetter“, die Kegler „Gut Holz“ und so beschlossen wir, unser Ruf soll in Zukunft „Gut Weg“ sein. Um etwas für die Figur zu tun, ging die Wanderung weiter. Über ein schmales Brett überquerten wir den Kliebigbach. Lothar Weißenborn und Thomas Seidel gaben dabei Hilfestellung, in dem sie ein Seil über den Bach spannten. Nach wenigen Minuten gelangten wir zum Kranichborn, einen halben Kilometer weiter zur Rehtrappe. Beide Objekte wurden in den 90iger Jahren durch ABM Kräfte neugestaltet. Den Heimweg traten wir nach einer Kaffeepause, mit leckerem Kuchen, an der Groschenwiese, über den Heideweg  zurück zum Teichplatz an. Ein Dank an alle, die zum Gelingen des schönen Wandertages beigetragen haben.

 

 

 

 

 

 

 

5.3.5. Tag des offenen Weinberges zwischen Seeburg und Langenbogen

 

Am 02.August 2008 erfolgte eine Wanderung zum Tag des offenen Weinkellers. Winzer der Region zwischen Seeburg und Langenbogen laden an diesem Tag in ihre Straußwirtschaften ein. Insgesamt  22 Winzer bereiteten sich  auf den Ansturm am Wochenende 1. und 2. August vor. Unsere Wanderung begann in diesem Jahr in Langenbogen, da wo sie 2008 endete. Leider hatten wir dort  am Abend in punkto Mücken eine böse Erfahrung  gemacht. Kaum einer war von diesen kleinen „Vampiren“ verschont geblieben. Also beschlossen wir die Wanderung von hieraus zu beginnen. Wir besuchten die Weingüter und Straußwirtschaften Fritsche und Hultsch, die Höhnstedter Weinerzeuger, die erste Hallische  WBG und das Weingut  „Rollsdorfer Mühle“ von Rene Schwalbe. Hier im nördlichsten Weinbaugebiet  Deutschlands  werden vor allen die Rebsorten, „Gutedel“,  „Silvaner“, „ Weißburgunder“, „Müller- Thurgau“ und die beliebten Rotweinsorten, „Portugieser“ und „Dornfelder“ angebaut. Überall verweilten wir und aßen leckere Sachen die zum trockenen und halbtrockenen Wein passten. An allen Stationen sangen wir Lieder und erhielten sogar Applaus von den anderen Gästen. Letztes Weingut war die Straußwirtschaft am Röhrborn, die von Wilfried Krüger bewirtschaftet wird. Bei ihm verbrachten wir schon manche fröhliche Stunde und verkosteten seine Weine. Vom Nordstrand Seeburg wurden wir  dann wieder abgeholt und sicher nach Hause gebracht. Einige Impressionen dieser Tour zeigen die Bilder 78 und 79.

 

5.3.6. Festwoche 825 Jahre Kreisfeld vom 04. Bis 12. Juli 2009

 

Die erste urkundliche Erwähnung unseres Dorfes ist auf das Jahr 1184 zurück zu führen, damals noch  Crebezinfeld genannt. Schlussfolgerung daraus, Kreisfeld wird im Jahr 2009,  825 Jahre alt, was ein Grund zum Feiern wäre. Zurückgreifend auf die 820 Jahrfeier 2004 reifte schon im Juli 2008 die Idee, dieses Ereignis zu würdigen. Wie vor fünf Jahren bildete sich die  Arbeitsgemeinschaft „825 Jahre Kreisfeld“, in der alle ortsansässigen Vereine vertreten waren. Unter der Federführung der Abteilung „Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“ im SV. Eintracht Kreisfeld wurde beschlossen, eine Festwoche 825 Jahre Kreisfeld vom 04. – 12. Juli 2009  durchzuführen. Der Arbeitsgemeinschaft gehörten an:

Norbert Born, Manfred Zeddel, Detlef Schade, Marco Zeddel, Christa Zeddel, Rudi Wanitschek, Udo Dräger, Lutz Wetzel, Klaus Benter, Bodo Löbert, Gerhard Knitzschke, Thomas Stock, Ronny Seitz, und Andreas Hajduk. Zu speziellen Aufgaben kamen noch hinzu: Barbara Lingslebe, Heinz Preuß, Dieter Raufeisen, und Siegfried Hinkelthein.

 

Um Ablaufplan und Finanzplan zu erarbeiten, wurden im Zeitraum von Juli 2008 bis Juno 2009 regelmäßig Sitzungen durchgeführt. Es entstand ein Programm mit vielen Höhepunkten und Veranstaltungen, so dass für jeden etwas dabei war. Auftakt war der Familientag auf dem Kreisfelder Sportplatz am 04.07.2009. Von 11.00 Uhr an gab sich die Fußballjugend ein Stelldichein.

 

Nicht zu verachten war das Rahmenprogramm, das für alle gedacht war. Bei Kindern beliebt, das Schminken, die Feuerwehr mit ihrem modernen Feuerwehrauto und Geschicklichkeitsspielen und das Reiten auf Ponys. Interessant auch der Bus der BTH mit Computerspielen. Einen Hauch von Abenteuer und Freiheit versprachen die Trikes, die auch rege genutzt wurde und das nicht nur von Kindern (Bild 80). Unterhaltungsmusik, eine Fakir Show und die Tanzmäuse umrahmten den Familientag. Ein Kuchenbasar, den die Frauen der Fußballer organisiert hatten, wurde von Aktiven und Gästen gut angenommen.

Der Sonntag, der 05.07.09 begann mit einem Festgottesdienst in der Kirche „St. Wigbert“, an dem auch Frau Petra Wernicke, Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt in Sachsen- Anhalt, teilnahm (Bild 81). Nach der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal ging es gemeinsam zum Lindenplatz. Hier pflanzte die Ministerin  Petra Wernicke die neue Dorflinde unter dem Beifall vieler Kreisfelder, die aus diesem Anlass zum Lindenplatz gekommen waren (Bild 82).  Hilfreich zur Seite standen ihr Bürgermeister Norbert Born und Detlef Schade, Schatzmeister im SV. Eintracht Kreisfeld.

 

Anschließend führte eine Wanderung durch Kreisfeld. Marco Zeddel gab Erläuterungen an geschichtlich bedeutenden Örtlichkeiten, z. B. an der alten Schule, der Dorfschmiede, am ehemaligen Gut, an der Gipshütte, am Martinsschacht, am  ehemaligen Gasthof Loreck, an der ehemaligen Gaststätte „zur Erholung“ und an der Trasse der ehemaligen Seilbahn. Teilweise waren diese Gebäude schon durch Informationstafeln gekennzeichnet, die von der Abteilung „Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“ im Vorfeld bestellt und vom Bauhof der VGem. montiert wurden. So gelangten alle Teilnehmer ins Katharinenholz, wo um 17.30 die Festsitzung stattfand. Dort hatten die geladenen Gäste, wie die Sponsoren, der Verein der Berg- und Hüttenleute e.V., der Bergschulverein, die Bürgermeister der VGem. schon Platz genommen. Die Festrede wurde von unserem Bürgermeister Norbert Born gehalten. Dr. Gerhard Knitzschke stellte als Höhepunkt der Veranstaltung seine Dokumentation – Kreisfeld „Die Entwicklung von einem Bauerndorf zum Mittelpunkt eines Bergbaureviers“ vor, herausgegeben anlässlich der 825 Jahrfeier im Jahr 2009. Von jetzt an konnte die Dokumentation  für 6,00 Euro käuflich erworben werden. Das Interesse war groß, riesengroß, so dass wir bald bemerkten, dass eine weitere Bestellung nötig wird. 200 Exemplare waren weg wie warme Semmeln.

 

Der Dienstag gehörte der Gesundheit und Kunst in unserem Ort. Um 15.00 Uhr trafen sich viele Bürger und Interessenten im Kindergarten am Hasenwinkel. Hier wurde uns gezeigt, dass gesunde Ernährung und gesund Leben schon im Kindesalter beginnen sollte. So gab es leckere Brotaufstriche aus Pflanzen und Gemüse und eine Bowle aus Kräutern. Eine Besonderheit unseres Kindergartens ist die Anwendung der „Kneipschen Kuren“, im  Besonderen die Wasseranwendungen.

Alle Kindergärtnerinnen, die je in Kreisfeld in diesem Objekt gearbeitet hatten, waren zu dieser Veranstaltung eingeladen. Ein Dank  an Frau Lingslebe und Herrn Preuß ,die sich um diese Aufgabe in Zusammenarbeit mit den Erziehern, gekümmert haben.

 

Nun ging es gemeinsam in die Gaststätte „Katharinenholz“, in der Bodo Löbert die Ausstellung und die Bildergalerie eröffnete. Gestaltet wurde diese Galerie vom Kreisfelder Maler Dieter Raufeisen. Einfach toll konnte man da nur sagen. Wer in Vergangenen stöbern wollte, sah sich die Exponate von Walter Breitenstein an. 

Der Mittwoch, der 08.07.09 hielt eine ganz besondere Attraktion bereit. Rundflüge mit der legendären AN-2 über Kreisfeld und Umgebung. Die AN-2, die sonst auf dem Flugplatz in Allstedt stationiert ist, startete heute vom Flugplatz  Oberrißdorf.  Der einmotorige Doppeldecker vom Typ „AN-2“ aus dem Jahre 1981 hob stündlich zu Rundflügen über das Mansfelder Land ab. Ein erhobenes Gefühl dieser Rundflug, einmal seinen Heimatort aus der Vogelperspektive zu sehen und das aus einem historischen Flugzeug. Dieser Flug war für Jeden Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis (Bild 83).

 

In der Halbzeitpause des Fußballspieles sollten Fallschirmspringer des „Fallschirmshops Dresden“ ihr Können zeigen, doch Petrus machte uns einen Strich durch die Rechnung. Die Veranstaltung wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Dafür war das Feuerwerk trotz Wetterkabriolen  ein voller Erfolg. 

Der Donnerstag war unseren Senioren vorbehalten. Bei selbstgebackenem Kuchen und Kaffee verbrachten sie ein paar schöne Stunden. Ein Programm mit Sven Meisezahl trug zur Unterhaltung und guten Stimmung bei. Den Abschluss des Tages bildete eine Amerikanische Versteigerung eines Gemäldes von Dieter Raufeisen, welches nach vielen spannenden Minuten an die Familie Dübner ging.

Wie bei allen bisherigen Jubiläen und Veranstaltungen ist der Freitagabend, der Abend der Kliebigtaler Blasmusikanten. In einem vollbesetzten Festzelt gaben sie ein Konzert mit vielen lustigen Einlagen, was gut beim Publikum ankam und mit lang  anhaltendem Beifall belohnt wurde. Am Anschluss danach hieß es, der Landfilm kommt. Gezeigt wurde der DDR Erfolgsfilm „Heißer Sommer“ mit Chris Doerk und Frank Schöbel. Leider hatte sich die Bühne sehr geleert. Warum wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. 

 

Auch am Sonntag  den 12.07.2009, den letzten Tag unserer Festwoche, sollte es noch einen ganz besonderen Höhepunkt geben. Eine Wanderung auf die Martinsschächter Halde am Ortsausgang Kreisfeld Richtung Wimmelburg. Erstaunlich viele Menschen hatten sich zu diesem Ereignis eingefunden. Mit Klängen des Steigerliedes wurden wir am Fuße der Halde vom Spielmannszug der FFW Kreisfeld empfangen. Mit und ohne Stock ging es den Haldenweg hinauf. Oben angekommen, lauschten wir den kurzen Informationen von Dr. Gerhard Knitzschke (Bild 84, Seite 56). Die Sicht vom Haldenplateau war Dank des klaren Wetters ausgezeichnet. Der Ausblick über unsere Heimat war hervorragend.

Den Ausspruch „Ich bin zum ersten Mal auf dieser Halde, die Aussicht ist großartig“, hörte man an diesem Sonntag öfter. Weiter ging die Wanderung über Wimmelburg, den Friedrichsberg, den Sturz zur Kopfstation der GGA Hergisdorf. Hier erwarteten die Wanderer kühle Getränke und Rostbratwurst. Wer noch fit genug war, bestieg den Antennenmast. 

 

Nun war sie zu Ende unsere Festwoche, anlässlich 825 Jahre Kreisfeld. Fazit: eine gelungene Veranstaltung, außer das Petrus uns nicht positiv gesonnen war, und unsere Samstagabendveranstaltung, das Open air Konzert mit der Gruppe „Borderline“ aus Weimar, im wahrsten Sinne  des Wortes ins Wasser fiel. Nur ganz Tapfere und Hartgesottene harten bis zum Schluss aus.

Ein großes Dankeschön an alle Organisatoren und Helfer die zum Gelingen dieser Festwoche beigetragen haben. 

 

5.3.7. Kupperwormjagd in Kreisfeld am 06.03.2010

Eine Wanderung ganz anderer Art sollte die Märzwanderung werden. Wir blieben in heimatlichen Gefilden. Heute fangen wir den hier beheimateten Kupferwurm, das Motto „Auf zur Kupperwormjagd“. Diese Wanderung  sollte ein Spektakel für Groß und Klein werden. Neugierige aller Altersklassen, die Jüngste 12, die Älteste 82 Jahre alt, trafen sich auf dem Lindenplatz, ausgerüstet mit Grubenlampen, Helmen und Fanggerät (Bild 85). Der Abteilungsvorsitzende Marco Zeddel führte die 22 Jagdfreunde vom Lindenplatz in Richtung Martinsschächter Halden. Hier sollte die Chance bestehen einen dieser seltsamen Spezis zu fangen. Nachdem alle mit der Jagdordnung vertraut waren, agierten die Frauen als Rufer und die Männer waren die Jäger. Der Lockruf war „Cuprummm, Cuprummm, …“.

 

Es war ein Heidenspaß und so mancher Einwohner, der hinter der Fensterscheibe schaute, staunte über das seltsame Treiben der Wanderfreunde. Schließlich gelang es Lothar Weißenborn einen Kupperworm zu fangen. Der Jubel war groß. In der Gaststätte „Katharinenholz“ wurde der Wurm begutachtet, gemessen und gewogen (Bild 86). Das fröhliche Treiben fand beim gemeinsamen Kupperwormessen (Knacker, Grünkohl und Röstkartoffeln) seinen krönenden Abschluss. Alle Teilnehmer freuten sich über ihren „Jagdschein“, den sie für die erfolgreiche Teilnahme überreicht bekamen.

Ein Dank an dieser Stelle den Herstellern des Fanggerätes und der Falle, Peter und Thomas Seidel so wie der Gestalterin des Kupperworms, Brigitte Rosenbaum.

 

Bild 86: Mitteldeutsche Zeitung vom 13. März 2010

 

5.3.8. Vorträge und Veranstaltungen

 

Außer unseren Wanderungen und Exkursionen fanden jeden 3. Mittwoch im Monat verschiedene Veranstaltungen statt. Dort  erfuhren wir z. B. von Herrn Enke Interessantes über die Eislebener Kaufhäuser oder Denkmale. Herr Jürgen Krebs erzählte in einem Vortrag viel über die Kanonenbahn in Mitteldeutschland. In alten Protokollen erfuhren wir einiges über die Belange unserer Vorfahren aus Kreisfeld in jener Zeit, vor getragen von unseren leider schon verstorbenen Heinz Schade. Viel über den Bergbau erzählte uns Dr. Gerhard Knitzschke. Ein Schmankerl in den Mittwochsveranstaltungen waren die Abende mit Kurt Ringleib vom Heimatverein „Goldene Aue“. Bei „Mansfäller Jeschichten“ wurden unsere Lachmuskeln ordentlich strapaziert. Eigens aus dem Erzgebirge angereist, waren Herr Peter Giersich und Heinz Krause, um vieles über Max Hoelz zu erzählen. Max Hoelz, was war er? Legende, deutscher Robin Hood, Anarchist, Revolutionär oder einfach nur ein Mensch seiner Zeit.

 

Über die Schlacht von Welfesholz und über die Falkensteiner Grafen erfuhren wir Interessantes und Geschichtliches von Dr. Hartmuth Lauenroth. Hilmar Burghardt und Dr. Hermfried Fieber führten uns in die Geheimnisse der Grenzsteine, Meilenstein und Postmeilensteine, sowie der verschiedenen Gerichtsbarkeiten in der Vergangenheit ein (Bauernstein, Sühnekreuz, Galgenberg).Fast zu allen Jahresabschlussfeiern, auch als Weihnachtsfeier ausgeschrieben, wurden von den Sportfreunden B. Löbert, M. Zeddel oder A. Dübner Jahresrückblicke auf Video bzw. DVD gezeigt. Oft wurden Vorträge zur bevorstehenden Wanderung ausgeführt, damit jeder  ein  paar Vorkenntnisse  für das Bevorstehende hat.

 

 

5.3.9. Neuwahl des Vorstandes 2009 und Mitgliederstand 2010

 

Wichtig für das Jahr 2009 war die Wahl des Vorstandes der Abteilung „ Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“. Nach geheimer Wahl konnte folgendes Ergebnis bekannt gegeben werden.

Abteilungsleiter                                      Marco Zeddel

Stellv. Abteilungsleiter                           Torsten Lange

Schriftführer                                          Christa Zeddel

Glückwunsch dem neugewählten Vorstand und viel Erfolg bei der Lösung kommender Aufgaben.

Bis zum Jahre 2010 ergab sich in unserer Abteilung ein völlig neuer Mitgliederstand. In den 13 Jahren unseres Bestehens veränderte sich der Mitgliederstand stetig, einige Wanderfreunde kamen hinzu andere traten wieder aus.

Durch Todesfälle verloren wir folgende Wanderfreunde: Kurt Bahling, Helmut Wetzstein, Hilde Meyer, Gertraud Born, Günther Anskat, Kurt Schulze, Helene Machatschek, Ursula Zeddel, Heinz Schade, Kurt Steinbrück, Helmut Wicht und Irma Filip.

Zum Jahresbeginn 2011 hat die Abteilung „Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“  23 Beitrags zahlende Mitglieder, die da sind: Gertrud Becker, Klaus Benter, Günter Dübner, Marietta Dübner, Hildburg Fulde, Torsten Lange, Bodo Löbert, Edith Löbert, Anni Montag, Jutta Petsch, Martin Petsch, Ingrid Rausche, Brigitte Rosenbaum, Marc Schneiders, Renate Seidel, Thomas Seidel, Wolf-Peter Seidel, Gertrud Standhardt, Liselotte Steinbrück, Helga Wetzstein, Manfred Zeddel, Marco Zeddel und Jessica Heise sowie Christa Zeddel und Lothar Weißenborn, die in anderen Abteilungen ihren Beitrag entrichten.  

 

5.3.10. Schlussbemerkung unserer Abteilung „Wandern und Ortsgeschichte“

 

Außer den bereits zum Beginn des Jahres 2011 durchgeführten Exkursionen zum Merseburger und Naumburger Dom, zur Glühweinwanderung nach Wettelrode und zur Zitadelle nach Erfurt sind im Verlauf des Jahres 2011 weitere interessante  Vorhaben geplant. Gemeinsam mit dem  „Kultur- und Heimatverein“ Wimmelburg haben wir im Mai eine Wanderung rund um die Hüneburg  durchgeführt.

Ebenfalls im Mai führte uns eine Reise in die Lutherstadt Wittenberg und anschließend in das Gartenreich Wörlitzer Park. Hier hat uns Torsten  Lange als Luther durch die Stadt begleitet und viel Wissen  preisgeben. Der Monat Juni war einer Exkursion in den Harz mit dem Ziel Ilsenburg vorbehalten.

 

Zum 4. Mal reisen wir das Wochenende vom 23.-24. Juli nach Thüringen. Fest eingeplant ist auch wieder eine Wanderung zum Tag des offenen Weinberges und zum Tag des offenen Denkmals. Schon fest gebucht ist die Mehrtagesfahrt in die Südpfalz, der Toskana Deutschlands. Alle weiteren Veranstaltungen werden erst im August festgelegt. Über eine rege Beteiligung an  den Veranstaltungen auch neuer Mitglieder und Interessenten würde sich  die Abteilung „Kreisfelder Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“ im SV. Eintracht Kreisfeld sehr freuen. Die gesamten Ausführungen des Abschnittes der Abteilung „Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte“ haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da dies den Rahmen der Festschrift sprengen würde. 

Heute, nach dreizehnjährigem Bestehen, ist unser Freundeskreis Wandern und Ortgeschichte mit 22 Mitgliedern (Namentliche Auflistung im Mitgliederverzeichnis des SV Eintracht Kreisfeld e.V.) die zweitstärkste Abteilung unseres Sportvereins.

 

Es muss aber auch erwähnt werden, dass an unseren Veranstaltungen und Exkursionen auch Sportkameraden anderer Abteilungen des SV Eintracht Kreisfeld e.V. sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Kreisfeld und Umgebung teilnahmen und auch zukünftig herzlich willkommen sind.

 

5.3.11. Anhang – eine Auswahl Gruppenbilder unserer Wanderfreunde

 

Bild 87: Besuch des Sonnenobservatoriums Goseck 2008

Manfred Zeddel, Manfred Schröter, Raik Schröter, Wolf-Peter Seidel, Jessica Heise, Renate Seidel, Lothar Weißenborn, Marietta Dübner, Christa Zeddel, Hilmar Burghardt, Marco Zeddel, Christel Mahr, Brigitte Rosenbaum, Thomas Seidel, Gertrud Becker, Damar Ulrich, Günter Dübner, Liselotte Steinbrück, Ingrid Rausche, Anja Dübner, Jürgen Ulrich, Gertrud Standhardt

 

Bild 88: Besuch auf dem Schloß der Mansfelder Grafen

Günter Dübner, Manfred Zeddel, Liselotte Steinbrück, Ingrid Rausche, Jessica Heise, Marco Zeddel, Helga Wetzstein, Torsten Lange, Anja Dübner, Wolf-Peter Seidel, Gertrud Standhardt, Marietta Dübner, Renate Seidel, Brigitte Rosenbaum, Gertrud Becker, Edith Löbert, Bodo Löbert, Thomas Seidel

Bild 89: Mehrtageswanderexkursion in die Südpfalz, hier auf dem Hauensteiner Neding

Anja Dübner, Gundhard Straub, Christa Zeddel, Marco Zeddel, Renate Seidel, Marietta Dübner, Manfred Schröter, Thomas Seidel, Wolf-Peter Seidel, Manfred Zeddel, Günter Dübner

 

  1. Beschilderung markanter historischer Örtlichkeiten und Objekte in der Kreisfelder Flur

 

Seit seiner Gründung im Jahre 1998 war der Kreisfelder Freundeskreis Wandern und Ortsgeschichte bestrebt, markante historische Bauten aus den 19. und 20. Jahrhundert durch eine entsprechende Beschilderung zu kennzeichnen, so auch im Rahmen der Festwoche anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Sportvereins. Nachstehende Hinweisschilder wurden so bis heute angebracht bzw. aufgestellt (weitere Schilder sind in Planung):

 

Lfd. Nr.

Bezeichnung

Adresse

Bemerkung

Status

1

Gasthof zur Erholung

Eislebener Straße 2

Neues Schild

Bestand

2

Martinsschächte

Martinschacht

Bereits 2004 angebracht

Bestand

3

Gasthof Loreck

Eislebener Straße 1

Knätzchen Zinke

Bestand

4

Gipshütte

Martinschacht

Putzmann

Bestand

5

Trasse Seilbahn

2. Lichtmast zum Katharinenholz

Erste Seilbahn auf dem

europäischen Kontinent

Neu: Ergänzung durch Pfeil zum Trassenverlauf

6

Mast Elektrische Kleinbahn

Th.-Müntzer-Straße

Rudiment der ehem.

Bahntrasse

neu

7

Freigut

Th.-Müntzer-Straße

Freiherr von Doetinchem

Bestand

8

Gemeindeamt

Th.-Müntzer-Straße

Gemeindebäckerei

Bestand

9

Brunnen im Mühlweg

Mühlweg, gegenüber Fa. Zimmermann

Letzter noch wasserführender Dorfbrunnen

neu

10

Borngassenbrunnen

Borngasse

Verm. ältester Dorfbrunnen

Bestand

11

Alte Schule

Kirchplatz

Ältester Schulstandort

Bestand

12

Neue Schule

Schulstraße

Letzter bis 1980 betriebenes Schulgebäude

Bestand

13

Kirche St. Wigbert

Kirchplatz

Vorgängerbau

geplant

14

Dorfschmiede

Teichplatz

Krenkewitz

Bestand

15

Sportplatz an der Halde

Th.-Müntzer-Straße

Durch Reichsarbeitsdienst gebaut und 1934 eröffnet

neu

16

GGA Antennenmast

Holzecke

Fernsehantenne

Bestand

17

Materialcontainer auf dem Sportplatz

Th.-Müntzer-Straße

Ursprünglich Lärmschutzhauben im Klärwerk Lübeck

neu

 

  1. Impressum

 

Herausgeber:                           SV Eintracht Kreisfeld e.V.

Konzeption:                                        Dr. Gerhard Knitzschke

Redaktion:                                          Dr. Gerhard Knitzschke, Manfred Zeddel, Marco Zeddel

Bildnachweis:                          Fotoarchive Klaus Foth, Dr. Gerhard Knitzschke, Manfred Zeddel, Marco Zeddel, Norbert Born und anderer Sportkameraden, Archiv SV Eintracht Kreisfeld e.V., diverse Ausgaben der Mitteldeutschen Zeitung,

Umschlagstextur: fotolia.de, Umschlagrückseite: Archiv Hilmar Burghardt

Herstellung/Layout:                 Manfred & Marco Zeddel

                                               Eislebener Straße 19, 06313 Kreisfeld, Tel.: (034772) 30948

Druck:                                     www.flyeralarm.de

 

Anhang:          Fotoimpressionen vom Jubiläum 90 Jahre SV Eintracht Kreisfeld e.V.

 

Bild 90: Festsitzung zum 90jährigen, möge auch diese Festschrift genau so viel Anklang finden!

 

 

Bild 91: vor 10 Jahren, endlich Rasenplatz in Kreisfeld, hier Ehrenanstoß durch Landrat Hans-Peter Sommer,

weiterhin am Ball: Vereinspräsident Manfred Zeddel, Bürgermeister Norbert Born und Heinz Schade